Sonntag, 14. August 2011

Die teuerste Ananas der Welt

Aggressiv, laut und unfreundlich: Mit diesen leider sehr negativen Eindruecken hat uns Vietnam am 6. August in Empfang genommen. Wir moechten natuerlich nicht alles schlecht machen, was wir hier bisher erlebt haben - das gleich vorweg - aber wir werden an dieser Stelle so weit es geht bei der Wahrheit bleiben. Und die Wahrheit ist ganz einfach, dass wir Kambodscha insgesamt gesehen um einiges mehr ins Herz schliessen konnten. Hier die Details ...

Am 6. August ging es von Phnom Penh mit dem Bus nach Ho Chi Minh City. Die im Sueden liegende Metropole Vietnams bietet nur wenig Flair, dafuer umso mehr Verkehr. Anfangs sehr freundlich in einem winzigen Gaestehaus willkommen geheissen, merkten wir sehr schnell, dass wir den Leuten in Vietnam nicht immer zu 100 Prozent ueber den Weg trauen koennen. Die Fahrt auf einem Moped kann beispielsweise sehr schnell einmal doppelt so viel kosten, als anfangs ausgemacht war - ein Umstand, der uns in Kambodscha so nie untergekommen ist. Gegenseitiges Vertrauen ist den Leuten in Vietnam leider sehr oft fremd.

Nichtsdestotrotz haben wir uns die Zeit in Ho Chi Minh City so angenehm wie nur irgendwie moeglich gestaltet: Wir haben die Kathedrale im Zentrum sowie den Zoo besucht, eine Shoppingtour am Markt unternommen und uns auf einem Fahrradtaxi durch die Stadt fuehren lassen. Unsere letzte Tour brachte uns dann am 9. August zum Flughafen, und gute zwei Stunden spaeter befanden wir uns bereits in Hai Phong (Norden). Von Hai Phong ging es sogleich mit dem Bus weiter nach Ha Long Stadt, wo wir noch am selben Abend eine Touristentour quer durch die beruehmte Ha Long Bucht buchten. Und diese sah folgendermassen aus:

10. August
Um ca. 14 Uhr legten wir mit dem Schiff ab und durchquerten die mystische Landschaft der Bucht. Bei einem ersten Stopp besichtigten wir die groesste Tropfsteinhoehle in der Umgebung, bevor wir weitertuckerten und uns bei einem zweiten Stopp im Meer abkuehlen durften. Danach ging es nach Cat Ba, auf die einzige Insel in der Bucht, die bewohnt ist. Hier verbrachten wir die Nacht.

11. August
Bei stroemendem Regen fuhren wir in den Nationalpark von Cat Ba. Ein steiler Pfad fuehrte uns zu einem Aussichtspunkt, den wir nie erreichten, da wir in der Haelfte des Weges beschlossen umzudrehen. Ohne Reisefuehrer, ohne die geringste Spur von Tieren, dafuer mit viel Regen machte die Wanderung im Urwald ganz einfach nicht so viel Spass :(
Nach unserer Rueckkehr hatten wir Freizeit, bevor es zurueck aufs Schiff ging, wo wir nach einer angenehmen Abkuehlung im Meer, einem grossartigen Abendessen und einem gemuetlichen Bierchen unsere zweite Nacht verbrachten.

12. August
Auf dem Weg zurueck nach Ha Long Stadt gab es die Moeglichkeit auf dem Meer Kajak zu fahren. Leider machte uns der Regen ein weiteres Mal einen Strich durch die Rechnung. Es folgten eeewiges Warten, ein Mittagessen in Ha Long Stadt und eine Busfahrt nach Hanoi.

Wir befinden uns auch derzeit noch in Hanoi, konnten aber leider die positive Stimmung, welche diese Stadt aufgrund ihres Flairs (somit nicht vergleichbar mit Ho Chi Minh City!!!) sogleich auf uns hatte, nicht lange auskosten. Ja, das Wasserpuppentheater heute war echt schoen. Und ja, die Gaesschen, Tempel und kleinen Restaurants sind echt niedlich. Doch heisst dieser Blogeintrag nicht umsonst "Die teuerste Ananas der Welt".


Was es damit auf sich hat? Na ja, es waren einmal Anita und Daniel, die nichts Boeses denkend durch Hanoi schlenderten. Zwei Damen wollten ihnen Ananas verkaufen, setzten ihnen sogleich die typischen Vietnam-Huete auf, haengten ihnen ihre Tragegestelle um und machten nette Fotos fuer sie. Anita und Daniel wussten sofort, dass sie den Damen nun etwas abkaufen muessen, was fuer sie in diesem Moment ok war. Als die Damen allerdings umgerechnet fast 10 Euro fuer ein paar Stueckchen Ananas verlangten, wurde die Situation laecherlich. Normalerweise zahlt man hierfuer vielleicht knapp 50 Cent, wenn ueberhaupt. Nach kurzer Verhandlung wollte sich Anita auf rund 8 Euro einen Restbetrag herausgeben lassen. Die Dame ihres Vertrauens wechselte allerdings nur minimal und verschwand kurzerhand auf ihrem Moped. Und wenn Anita und Daniel nicht sterben, koennen sie somit noch in vielen vielen tausend Jahren noch von der teuersten Ananas der Welt erzaehlen ...




Ho Chi Minh City:

Ui, sie schicken uns nach Vietnaaaam ...

In Ho Chi Minh City erwartete uns viel Verkehr (hier vor dem Markt-Gebaeude) ...

... und eine Welt voller Hochhaeuser (fuer Suedostasien eher untypisch).

Der Regen machte uns zu schaffen ...

... und deshalb gingen wir gerne ab und zu auf einen suessen vietnamesischen Milchkaffee, der direkt am Tisch zubereitet wird.

Unsere Touren (hier mit dem Fahrradtaxi) ...

... fuehrten uns zu Notre Dame Kathedrale ...

... und in den Zoo. Dort sahen wir Baeren, ...

... asiatische Elefanten ...

... und scheue Homo Sapiens ;)


Ha Long Bucht:


Vollbeladen ging es auf das Schiff in Richtung Ha Long Bucht.

Die Tropfsteinhoehle war sehr beeindruckend, ...

... ganz zu schweigen von der maechtigen Felslandschaft der Bucht an sich.

In einer winzigen Bucht trauten wir uns ins nicht ganz so kuehle Nass :)

Auf Cat Ba ging es im Nationalpark ueber steile Wege ...

... und schier unueberwindbare Wurzeln.

Die Begeisterung hielt sich in Grenzen ;)

Waehrend des Regens praesentierte sich die Ha Long Bucht ...

... von ihrer mystischen Seite.


Hanoi:

Hanoi hat einerseits mit seinen schoenen Gassen, ...

... der Joseph-Kathedrale ...

... sowie dem Wasserpuppentheater sehr viel Charme.

Andererseits werden arme Touristen ...

... beim Kauf von Ananas gerne abgezockt.

Das Essen war dafuer wiederum herrlich (im Bild "Cha Ca": Fisch mit Reisnudeln, verschiedenem Gemuese, Gewuerzen und Garnelensauce).


Da konnte auch Anita wieder strahlen :) :) :)


1 Kommentar:

  1. Oh, das klingt ja fast wie in Thailand - da muss man auch höllisch aufpassen weil sie einem überall abzocken möchten ;-)
    Ich hoffe, die Ananas hat besonders gut geschmeckt :)

    LG
    Martina

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