Donnerstag, 21. Juli 2011

Phum Babatua

"Phum Babatua" (alle Kambodschaner mögen mir die Rechtschreibung verzeihen) heißt übersetzt soviel wie "kulturelles Dorf" und war für gute zwei Wochen das Lieblingswort unserer Kinder. Wie es dazu kam, ist im Grunde schnell erklärt:
Das "Kulturelle Dorf" ist einer von vielen Fixpunkten der Touristenszene hier in Siem Reap. Es handelt sich dabei um einen Ort, der einerseits mit dem Minimundus in Klagenfurt verglichen werden kann und andererseits traditionelle Tanzvorführungen sowie Hochzeitsshows für die Besucher bereithält. Die Shows finden an originalgetreu nachgebauten Schauplätzen statt, welche an die verschiedenen Regionen Kambodschas erinnern sollen.

Einmal davon gehört, bombardierten uns die Kinder jeden Tag mit der Frage, wann wir denn nun endlich zum "Phum Babatua" fahren würden. Im Endeffekt wurde Donnerstag, der 14. Juli, fixiert. Warum wir dann doch erst fünf Tage später den Ausflug unternehmen konnten, soll die folgende Zeittafel verdeutlichen ;)


Donnerstag, 14. Juli:

14.10 Uhr:
Der Himmel verdüstert sich. Anita und ich beginnen unsere Taschen zu packen. Wir entscheiden uns dazu unsere Regenjacken für den Fall der Fälle mitzunehmen.

14.40 Uhr:
Wir machen uns auf den Weg ins Dorf. Die Wetterlage verschlechtert sch zusehends.

14.50 Uhr:
Die Kinder nehmen uns voller Vorfreude in Empfang. Die Stimmung am Himmel lässt den Weltuntergang vermuten.

15.00 Uhr:
Die Kinder steigen ins Tuk Tuk, auf Cheks Moped sowie auf unsere Fahrräder. Alle sind zur Abfahrt bereit.Wir müssen nur noch auf die restlichen Volontäre warten, die uns begleiten möchten.

15.03 Uhr:
Erste Regentropfen sind zu spüren, dann geht die Welt tatsächlich unter. Wir suchen so schnell es geht einen Unterschlupf im Dorf und müssen nach gut 40 Minuten erkennen, dass der Ausflug im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen ist.


Da wir uns von der Regensaison nicht vergraulen lassen, war sehr schnell ein neuer Termin für den Ausflug gefunden. Und so stürmten vergangenen Dienstag insgesamt sechs Volontäre mit 18 Kindern das "Kulturelle Dorf" in Siem Reap, den Regen - der auch an diesem Tag zumindest ein bisschen fiel - ganz einfach ignorierend.

Leuchtende Augen in strahlenden Kindergesichtern ließen bald erkennen, dass sich das Warten absolut gelohnt hat. Unsere Schüler waren so brav wie noch nie und hatten eine Menge Spaß bei den zahlreichen Tanz- und Theateraufführungen. Und da diese ausschließlich in ihrer Sprache dargeboten werden, waren sie auch die einzigen, die den Schmäh dahinter verstanden. Wir gönnten es ihnen aber von Herzen, dass nun sie den Lehrern einmal einen Schritt voraus waren.

Nicht gerade die beste Idee war der Besuch des sogenannten Geistertunnels, in welchem man sich bei fast absoluter Dunkelheit durch eine gruselige Höhle bewegt. Verängstigte kleine Hände klammerten sich gute fünf Minuten mit aller Kraft an die sechs Volontäre, die ihre liebe Mühe hatten alle Kinder wieder heil ins Freie zu bringen. Kurzzeitig total fertig mit den Nerven konnten die Kleinen bei der nächsten Tanzaufführung aber Gott sei Dank bereits wieder lachen. Und das leckere Eis am Schluss ließ den Tag perfekt ausklingen. :)


Der geplante Ausflug ins "Kulturelle Dorf" ...

... fiel beim ersten Mal ordentlich ins Wasser.

Am Dienstag dann doch noch heil dort angekommen ...

... schauten wir uns sogleich die zahlreichen ...

... sehr beeindruckenden Shows an.

Die Kinder folgten wie gebannt dem Geschehen auf der Bühne.

Das Gesehene (im Bild: der Tanz des Pfaus *g) ...

... wurde nach der Show von den Kindern nachgeahmt.

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