Montag, 30. Mai 2011

Unser Projekt beginnt...

Manche von euch werden bereits die neue Seite auf unserem Blog entdeckt haben: Projekt "Waisenhaus".
Wir haben uns nämlich dazu entschlossen unserer Organisation tatkräftig unter die Arme zu greifen: gemeinsam mit zahlreichen Helfern und unter Einbeziehung der Kinder in unserem Dorf möchten wir ein neues Waisenhaus mit angeschlossener Schule an einer zentralen (und damit gut erreichbaren) Straße errichten.

In dieser Woche werden wir mit den drei Hauptverantwortlichen eine genaue Projektplanung durchführen und schon nächste Woche kann es losgehen :)

Errichtet werden (im besten Fall) ein Waisenhaus mit Platz für etwa 15 Kinder, zwei Klassenräume sowie die dementsprechenden Sanitäranlagen. Für die Realisierung dieses Projekts sind wir auf eure Hilfe angewiesen - alle Informationen dazu findet ihr auf der Seite: Projekt "Waisenhaus".

Wir möchten uns auch ganz herzlich für die familiäre Unterstützung bedanken, die wir bereits erhalten haben!
Insbesondere die edle Großspende meines Cousins ermöglicht hier echt einiges!!
Dickes Bussi in die Heimat!


Achja: wir hatten ein tolles Wochenende, denn wir haben am Sonntag endlich die Tempel von Angkor angeschaut! Fotos und ein ausführlicher Bericht folgen in den kommenden Tagen!
(verfasst von Anita)


Vor Angkor Wat  -- ein kleiner Vorgeschmack  ;)

Mittwoch, 25. Mai 2011

Ausflug zum Tonle Sap

Da wir nun schon so fit am Rad sind, haben wir uns dazu entschieden mal wieder eine Radltour zu machen :)
Ziel unserer Reise: der etwa 11 km entfernte Tonle Sap See.
Frühmorgens um 7:00 Uhr starteten wir los, um der sengenden Mittagshitze zu entgehen. Der Weg führte uns durch einige Dörfer, die sich entlang des Siem Reap Flusses (einem Zulauf des Tonle Sap) schlängeln, und malerische Reisfelder in der aufgehenden Sonne. Hier wächst auf zahlreichen Feldern auch der wunderschöne Lotus.

Früher als erwartet endete unsere Reise, da es auf dem von uns gewählten Weg leider nicht direkt zum See geht. Die klassische Touristenroute führt nämlich zu einem Bootsanleger, bei dem man für knackige 20 Dollar pro Person eine Seerundfahrt machen kann. Da sich uns leider keine andere Möglichkeit geboten hat, haben wir schließlich die Tickets gekauft und dafür ein schnuckeliges Privatboot mit Guide bekommen.
Die Bootskonstruktionen sind selbstgebastelte Spezialanfertigungen, die mit den billigsten Mitteln den, in der Trockenzeit sehr flachen und in der Regenzeit sehr tiefen, Tonle Sap und seine Zuflüsse schiffbar machen (siehe Bilder). Der See ist in der Trockenzeit etwa 2500 km² groß, wächst in der Regenzeit auf rund 10.000 km² und ist damit der größte See Südostasiens.
Unser Guide führte uns zum nahe gelegenen schwimmenden Dorf "Chong Kneas". In diesem Dorf leben etwa 3000 Familien (es ist eines der größten schwimmenden Dörfer) und: hier schwimmt wirklich alles. Nicht nur kleine Greissler und eine Schule, auch eine katholische Kirche und sogar ein Basketballplatz wurden mit Schwimmkörpern versehen.
Nach einer kurzen "Wir zocken die Touristen ab"-Tour zur Schule (der man gerne zuvor gekaufte Bücher/Stifte/Essen zu Wucherpreisen spenden kann/soll), zeigten uns unsere Guides auch noch eine schwimmende Fisch- und Krokodilfarm. (Zur Krokodilfarm: etwa 20 Krokos wohnen in einem etwas windigen Bretterverschlag, auf dem der Besucher draufsteht und hofft, dass die Brettl noch nicht morsch sind...) ;)

Nachdem wir vor allem der Aussicht und der Atmosphäre des Dorfes - weniger aber den käuflich erwerbbaren Schönheiten des Dorfes - fröhnten, geleitete uns unser Guide wieder zurück in den Hafen. Der gemütliche Bootstrip dauerte insgesamt etwa 3 Stunden und inkludierte bei der Heimreise mehrmaliges Feststecken im seichten Gewässer :) Die beeindruckenden Bilder unseres tollen Ausflugs wollen wir euch jetzt natürlich nicht vorenthalten:
(verfasst von Anita)

Beim Hinradeln (leider nur mit Schlamm im Hintergrund...)

Der hervorstehende Antrieb in Action

Unser Guide und der "Skipper"

Die windige Antriebskonstruktion (Pedale für Ruderpositionen, Eisenschnüre zum Lenken)



Ich stehe auf der schwimmenden Schule

Ausblick über die schwimmenden Hütten

Ein gemütliches Zuhause ... ?

Die "Hausboote" verändern ihre Position mit der Regenzeit

Da der See noch seicht ist, schaut er nicht besonders schön aus...

Daniel am Steg zur Krokodilfarm

"Maaahhhlzeiit"

Hier wohnen etwa 20 Krokos :)

Sonntag, 22. Mai 2011

Von lustigen Kindern und sich die Haare raufenden Lehrern

Als kleiner Zwerg kommt man in Österreich zuerst einmal in den Kindergarten. Danach stecken einem die "bösen" Eltern in die Volksschule. Und als wäre das noch nicht genug, muss man nach vier Jahren auch noch in die Hauptschule / Neue Mittelschule bzw. ins Gymnasium wechseln. Ihr werdet es mir jetzt nicht glauben, aber ich muss euch eines sagen: Das macht Sinn!!!

Anita und ich standen in der ersten Woche unserer Lehrtätigkeit nämlich vor einigen schwierigen Fragen: Wie unterrichtet man eine Klasse, in der 5- bis 15-jährige Schüler sitzen, die einen also noch Kind sind und die anderen sich schon in der Pubertät befinden? Wie soll man je auf einen grünen Zweig kommen, wenn die eine Hälfte der Jungs und Mädels bereits ganze Sätze versteht, während die andere Hälfte nur große Augen macht, wenn man sie nach ihrem Namen fragt? Und wie sollen die Kleinen nur je besser werden, wenn ihnen die Großen immer alles einsagen?

Wir haben uns deshalb schweren Herzens dazu entschieden unsere Klasse zu trennen. Anita unterrichtet nun die 10- bis 15-Jährigen, während ich den Knirpsen ein paar Englischvokabeln näherbringen möchte. Die Aufteilung ist perfekt, da so jeder von uns seinem Niveau entsprechend Lehrer spielen darf. Denn sind wir uns ehrlich: Ich war schon immer ein alter Kindskopf! ;)

In Anitas Klasse wird nun neben sinnvoller Konversation (Hallo, ich heiße ... Ich bin ... Jahre alt. Meine Hobbys sind ... Ich fühle mich heute ...) auch Grammatik gepaukt (Ich, Du, Er, Sie, Es, Wir, Ihr, Sie: Fülle das richtige Wort ein) und das Lesen geübt. Bei mir hingegen stehen die Kinder oft schon an, wenn ich ihnen vier verschiedene Stifte zeige und nach der Farbe frage. Es ist zwar noch kein Meister vom Himmel gefallen, aber ich musste mir bei folgender Situation (wir hatten die Farben rot, blau, grün und gelb bereits 100fach geübt) doch kurz die Haare raufen:

Ich halte den roten Stift hoch. Na, welche Farbe haben wir denn da?
Blau.
Nein.
Grün.
Nein!
Gelb?
Nein!!!
Als nur noch eine Farbe übrig, die Antwort allerdings immer noch ausblieb, habe ich es aufgegeben.

Aus diesem Grund malen wir jetzt nur noch Bildchen an und singen dazu Lieder ... Nein, ganz so ist es natürlich nicht. Es werden weiterhin verschiedene Tiere, Haushaltsgegenstände, Körperteile etc. gelernt, allerdings ist der "Ich rate jetzt einfach mal, was das für ein Tier sein könnte"-Faktor immer noch ein bisschen größer als der "Ich weiß es, Herr Lehrer, weil ich's mir gemerkt habe"-Faktor. Aber wir arbeiten daran ... :)

Übrigens: Jeden Dienstag lesen Anita und ich (gemeinsam mit Übersetzer Chek) nun abwechslungsweise Märchen vor. Um 17 Uhr ist Treffpunkt im so genannten Reading Room, und dann gibt es zuerst einmal Getränke und Kekse. Die Verköstigung ist sicher mit ein Grund, weshalb der Andrang letztes Mal ziemlich groß, das Interesse an der Geschichte (Rumpelstilzchen) hingegen eher klein war.

Und geknuddelt und gedrückt wird nun auch schon mehr als am Anfang. Aber an dieser Stelle lassen wir besser die Bilder sprechen ...

An Anita haben die Kinder einen Narren gefressen. Zuerst wird fürs Foto brav gelächelt ...

... und dann auf sie mit Gebrüll :)

Nach der Stunde wird der "strenge" Lehrer zum braven Ersatz-Papa *g

Anita mit ihrem Schatzi Bora. Tja, die muss wohl mit nach Österreich ...

Märchenstunde im Reading Room

Srey Nuon (Rechtschreibung ohne Gewähr): Peace, Love & Happiness


Gestern sind wir übrigens zum Tonle Sap (größter See Kambodschas) geradelt und haben uns mit dem Boot eines der schwimmenden Dörfer angeschaut. Bericht und Fotos folgen :)
(verfasst von Daniel)

Donnerstag, 12. Mai 2011

Gooood mooorning, teeeacher! How aaare youuu?

6:20 Uhr: Der Handy-Wecker läutet und reißt uns aus unseren Träumen. Wir stehen auf, trinken eine Tasse Tee und machen uns auf den Weg zur Schule.

7:30 Uhr: Schulbeginn: "Good morning class!" Laut schallt es uns entgegen: "Goooood mooorning, teeeacher! How aaare youuu?" Der Unterricht beginnt mit einem lockeren "Guten-Morgen-Lied", das wir selber erfunden haben. Danach starten wir mit den Buchstaben des Alphabets und einigen Wörtern. Während die ersten Schüler schon rufen "Finish teacher", schreiben die anderen noch immer am Datum. Einige Kinder sind in der glücklichen Lage sich zusätzlich zum Unterricht im Dorf auch die öffentliche Schule leisten zu können, so wird die Lücke zwischen guten und schlechten Schülern leider immer ein bisschen größer.Wir versuchen den Großteil der Vokabeln aufzuzeichnen, um das Verständnis auch den Kleinsten zu erleichtern.
Die Klasse besteht aus etwa 25 Schülern, einmal mehr- einmal weniger. Nicht alle Kids kommen regelmäßig.
Der Großteil unserer Schüler ist zwischen 6 und 14 Jahren alt, viele bringen ihre jüngeren Geschwister mit zum Unterricht. Immer wieder kommt es vor, dass ein jüngeres Geschwisterl zu weinen beginnt und dann ein Schüler mit ihm die Klasse verlässt. Es herrscht ein ständiges Kommen und Gehen. 

8:30 Uhr: Die Konzentration lässt nach. Es wird immer lauter. Von irgendwo schallt laute Musik. Wir versuchen die Klasse mit einem Clap-Game ("Bei Müller hat's ge-brannt, -brannt, -brannt ...") aufzulockern. Besonderen Spaß haben die Kids, wenn sie mit ihren Lehrern klatschen dürfen. Danach herrscht mehr Trubel als vorher, die Klasse will nicht mehr still sitzen.
Manchmal steht uns ein Übersetzer der Organisation zur Seite. Die Khmer-Methode des Unterrichtens besteht zum Großteil daraus mit einem Bambusrohr auf den Tisch zu schlagen. Das laute Geräusch lässt die Kinder verstummen. Er übersetzt und wiederholt die Wörter in Khmer und Englisch  -- seine Aussprache ist miserabel. (Bsp.: Er spricht das Wort "hair" wie "hear" aus. Aber genau deshalb sind wir ja da *g)

9:00 Uhr: Wir gehen noch einmal gemeinsam das Gelernte durch. Die Hefte werden kontrolliert: Wer alles brav mitgeschrieben hat, bekommt einen Smiley. Die Jüngsten malen vor allem die Zeichungen ab.

9:30 Uhr: Wir verabschieden uns von unseren Kindern und radeln nach Hause. "Goodbye Teeeacher! See you tomoooorroooww!"
(verfasst von Anita)


Die "Schule"

Unser Klassenraum

Anita beim Unterrichten

Die Klasse

Daniel beim Unterrichten (mit Khmer-Übersetzer Mr. Chek)

Die Klasse schreibt von der Tafel ab. In der letzten Bank hilft Mr. Chumneanh einer Schülerin.

Anita beim Helfen

Daniel beim Wiederholen.

Die Zeichungen an der Tafel

Anita beim Wiederholen

Wer den Ball hat, muss antworten

Dienstag, 10. Mai 2011

Ausflug zum Baray Lake

Vergangenes Wochenende folgten wir Vivis Einladung zum Baray-See. Sie beschrieb uns diesen als nettes Plätzchen zum Schwimmen und Entspannen ganz in der Nähe. Also trafen wir uns samstags gegen Mittag bei strahlendem Sonnenschein, um mit unseren Fahrrädern zum See zu fahren. Kurzes Unbehagen löste Vivis Frage nach unseren Wasservorräten aus, da der Weg doch ein wenig länger sei. Wir radelten los und fragten uns nach etwa zwanzig Minuten in der ärgsten Mittagshitze auf heißen Aspaltstraßen (Schatten war weit und breit keiner zu finden!): "Is es no weit? Sind wir schon daaa?" Nach weiteren zwanzig Minuten war die Laune etwas getrübt und die Lust aufs Schwimmen gehen schon ein wenig gedämpft. Unser "Nah"-Erholungsort war wohl doch nicht so nah wie gedacht und wurde gedanklich sofort von der Liste der "Plätze für zwischendurch" gestrichen.

Nach circa 60 Minuten, in denen wir unsere - man möge beinahe behaupten - untrainierten Körper am Fahrrad sowie das Fahrrad selbst quälten, erreichten wir endlich das Ziel unserer Wahl. Kaum von den Drahteseln abgestiegen und ein lauschiges Plätzchen mit Hängematten bezogen, dachte die Sonne "genug für heute" und ließ sich von einem heftigen Regenguss ablösen. Das hinderte uns allerdings nicht daran unsere schwitzenden Körper sofort in den See zu treiben. Temperatur Regen: 26 Grad. Temperatur See-Wasser: 30 Grad. Ui, was für eine Abkühlung...

So negativ das bis hierher klingt, so cool hat sich dieser Ausflug ab der ersten "kühlen Bad" entwickelt. Die Sonne hat sich nämlich doch noch einmal gezeigt. Im Laufe des Nachmittags erlebten wir dann unser erstes heftiges Monsun-Gewitter. Das Beste waren die Frucht des Palmbaums (Angabe ohne Gewähr) mit Kokosnuss-Raspeln, die zuvor gekauften frischen Ananassstücke und das Chillen in den Hängematten. Der See und seine Umgebung mit den schnuckeligen Bambushüttchen war eine Augenweide und auf jeden Fall einen Besuch wert (siehe Fotos). Wir werden den Weg bestimmt erneut auf uns nehmen!


Monsun-Gewitter

Strand mit Bambus-Hüttchen

Süße Palmfrucht, verdeckt von Kokosraspeln

Schöner Ausblick über den See :)

Sonntag, 8. Mai 2011

Siem Reap: 96 Stunden - 1000 neue Eindrücke

Geschockt - fasziniert - genervt - verzaubert: In den letzten Tagen erlebten Anita und ich ein wahres Wechselbad der Gefühle, da wir in Seim Reap eine für uns ganz neue Welt kennenlernen durften. Eine Welt, in der es einerseits von Touristen nur so wimmelt (immerhin befindet sich die weltbekannte Tempelanlage Angkor Wat hier ganz in der Nähe), in der es aber andererseits auch Menschen gibt, die normalerweise von der westlichen Bevölkerung nicht wahrgenommen werden.

Aber der Reihe nach: Am Dienstag, 3. Mai, traten wir um 12:30 Uhr unsere Busreise von Phnom Penh nach Siem Reap an. Der sechsstündige Trip führte uns über staubige und nur dürftig asphaltierte Straßen (der Ausbau ist in vollem Gange!), vorbei an riesigen Feldern sowie durch einige Dörfer und Städte. Pünktlich um 18:30 Uhr erreichten wir unser Ziel, wo wir von zwei Vertretern der Organisation "Khmer For Khmer" erwartet wurden.

Kurz zur Erklärung: Wir arbeiten in den nächsten drei Monaten für die Organisation "Khmer For Khmer". Sie ermöglicht es Kindern aus einem Slum an einem elementaren Schulunterricht teilzunehmen. Diese sind größtenteils Waisen und können sich die "normale" Schule nicht leisten. Anita und ich sind nun dazu angehalten diesen Kindern zwischen 6 und 14 Jahren jeweils zwei Stunden pro Tag die englische Sprache näherzubringen. Wir haben hierbei freie Hand und gestalten den ganzen Unterricht selbst. Wir werden darüber hinaus Texte für eine neue Homepage verfassen und verschiedene Aktivitäten (Story Telling, Cleaning Day) mit den Kindern starten. Wie das alles genau ausschaut, werdet ihr bestimmt in einem der nächsten Blog-Einträge erfahren...

Wie geht es uns sonst so? Tja, anfangs waren wir ein wenig genervt von unserer ersten Unterkunft, für die wir billige 50 Dollar pro Monat gezahlt hätten. Dafür hatten wir kein Fenster nach draußen und nur einen Ventilator, der sich im Schneckentempo drehte, was zur Folge hatte, dass wir uns bei wohligen 50 Grad ins Bett kuscheln und unsere Decken vollschwitzen durften. Da wir diesem Spuk so schnell wie möglich ein Ende bereiten wollten, haben wir uns dazu entschieden eine neue Bleibe zu suchen (immerhin soll sie für die nächsten drei Monate unser Zuhause ersetzen). Wir sind sehr schnell fündig geworden und bewohnen nun ein kleines Apartment mit großem Schlaf- und Arbeitsraum, einem Badezimmer, einer Abstellkammer, Ventilator und Klimaanlage, kurz: einen wahren Palast für hiesige Verhältnisse. Direkt vor der Türe gibt es Mangobäume und andere exotische Sträucher (siehe Fotos). Wir zahlen nun zwar rund 150 Dollar, aber ein bisschen Luxus braucht der verwöhnte Europäer ganz einfach... dazu stehen wir.

Und damit dem braven Leser nicht fad wird, gibt es jetzt natürlich wieder eine coole Anita-Dani-Geschichte: Am Freitag, 6. Mai, wurden wir nämlich nach dem Unterricht mit den Kindern in eine Hütte direkt im Village (Slum) eingeladen, um mit dem Hauptverantwortlichen der Organisation "Khmer For Khmer" (Mr. Sovann) ein wenig über unsere Arbeit zu reden. Wir wollten nach gut einer Stunde wieder aufbrechen, wurden dann aber kurzfristig zum Essen eingeladen. Und wenn jemand gastfreundlich ist, wird hier in Kambodscha nicht "Nein" gesagt. Wir bekamen Reis mit einer Art kambodschanischem Curry, das auch Fleischstücke enthielt. Es war wirklich gut, doch wollten Anita und ich erst gar nicht nachfragen, was für ein Fleisch uns da vorgesetzt wurde. Wir vermuten aufgrund der Form jedoch stark, dass es sich um Schnecke handelte :). Ist aber wirklich empfehlenswert...

Unsere erste Unterkunft (Zelle) mit gefinkelter Moskitonetz-Konstruktion ...

... allerdings ohne Kasten und Fenster.

Jetzt bewohnen wir diesen Palast mit Veranda ...

... exklusivem Kasten mit eigener Beleuchtung ...
... Traumbett ohne Moskitonetz ...

... und Mangobäumen im Garten!!! :)

In der Pubstreet (Touristenzone Nummer 1)

Am Markt gibt's lebende (!) Krabben

Modernes Shoppingcenter (Luckymall) mit gratis WLAN

Vorbereitung für den Unterricht (kostenlose Benutzung der Hängematten)

Amouk mit Catfish in der Kokosnuss

Feldweg zur "Schule"

Am Nightmarket mit Vivi aus Puerto Rico



Noch kurz zur Info (für die ganz Ungeduldigen): Fotos vom Unterricht und den Verantwortlichen folgen. In Kambodscha muss man die Leute erst ein bisschen besser kennen, bevor man Fotos machen darf.
(verfasst von Daniel)

Montag, 2. Mai 2011

Sightseeing-Tour durch Phnom Penh

Wir zwei Schlafmützen lassen den Tag gern langsam beginnen, doch heute vereinbarten wir mit Meyta, unserer Betreuerin von AIESEC, dass sie uns bereits um 8:30 zum gemeinsamen Frühstück abholt. Gemeinsam mit Grete (einer AIESECerin aus Estland) hatten wir dann unser erstes typisches Khmer-Frühstück: Suppe mit Nudeln, Gemüse und (je nach Wahl) mit Schweinefleisch oder Hühnerfleisch. Wirklich sehr gut!

Mittlerweile haben wir uns gut eingelebt. Phnom Penh ist eine Stadt zum Wohlfühlen, innerhalb kurzer Zeit bekommt man einen sehr guten Überblick und kann Entfernungen gut schätzen. Mittags ist es beinahe unerträglich heiß, doch eine dicke Wolkendecke schützt uns meist vor der Sonne.

Wie bei mir so üblich, gab es für die letzten Tage auch einen „Plan“ um alle Sehenswürdigkeiten anzusehen J: Wir haben zuerst das Nationalmuseum besichtigt, dann den Wat Phnom (Tempel auf einem Hügel und Namensgeber der Stadt) und anschließend den sehr beeindruckenden Königspalast mit dazugehörender Silberpagode. Gestern besichtigten wir das Tuol Sleng Museum, das die jüngste Geschichte um die roten Khmer aufarbeitet und heute Vormittag stand noch das buddhistische Zentrum Kambodschas, der Wat Ounalom, am Programm.  (Genauere Infos zu den Sehenswürdigkeiten gibt’s bestimmt auf Wikipedia)

Doch nicht nur untertags geht es aufregend zu – auch am Abend gibt es Highlights!
Nach dem gestrigen Abendessen ließen wir uns vor unserem Guesthouse absetzen, doch da in der Nachbarschaft sehr laut Musik zu hören war, wollten wir einen Blick auf die Band werfen. Die Musik kam jedoch nicht aus einem Restaurant sondern von einer Hochzeitsfeier/Verlobungsfeier direkt neben unserem Guesthouse. Als wir die tanzenden Leute neugierig betrachteten, wurden wir sofort herzlich eingeladen mitzufeiern. Plötzlich fanden wir uns tanzend und mit einem Angkor-Bier in der Hand in einer fröhlichen Khmer-Runde wieder. Nassgeschwitzt und glücklich verabschiedeten wir uns spät von der lustigen Party.


Die AIESECer: ganz rechts unsere Betreuerin Meyta

Beim Nationalmuseum: Im Bild mittig: Exponat Anita, geschätzes Alter 23 Jahre, in den Bestand aufgenommen 2011

Kambodschanisches Curry: Amouk mit Hühnchen

Im buddhistischen Zentrum mit Grete (AIESEC Estland)

Mr. Kong Sambo, best Tuk-Tuk Fahrer ever :-)

Grete arbeitet für ein Jahr als Englisch-Lehrerin in einer Privatschule

Meyta ist 19 Jahre alt und studiert Internationale Wirtschaft

Einheimisches Lokal am Mekong-River, hier gabs leckeren Elephant-Fish Süss-Sauer

Mann hat Elefant gefangen!

Beim Königspalast

Der König mit Sonnenbrille

Little Buddha

Kleine Anita - Großer Elefant


Morgen machen wir uns auf den Weg zu unserem Waisenhaus in der Provinz Siem Reap, das von der NGO „Khmer for Khmer“ betrieben wird. Wir sind gespannt was uns dort erwartet!
(geschrieben von Anita)